Kooikerhondje von der Bernsteinquelle
Ontje  und Bonnie
Ontje & Bonnie

Am 08.12.2022 wurde Bonnie von Ontje (Archibald von Hadler Land, DCK Deckrüde)  gedeckt.

Deckrüdenauswahl

Ich habe im Herbst 2022 eine Vorauswahl passender Deckrüden nach genetischen, gesundheitlichen und optischen Aspekten zusammengestellt und meine Auswahl mit der DCK Zuchtkommission abgestimmt, die Bonnie´s Eventualverpaarung insbesondere nochmal unter gesundheitlichen Aspekten bewertet hat. 
Wir haben uns für ihre erste Deckung dann für Ontje entschieden, den sie bereits von klein auf kannte: 
Archibald von Hadler Land:
VDH/DCK 20/162 2522
Geb. 05.02.2020
Höhe 44 cm
Inzuchtskoeffizient bei Eventualverpaarung*: 0,391 %
Ahnenverlustkoeffizient bei Eventualverpaarung*: 98,39 %
*(berechnet auf 6 Generationen)

Bonnie & Ontje

 Bonnie wurde am 08.12.22 gedeckt.

Eigentlich wollte ich ja Bonnie erst im Frühjahr 2023 decken lassen, dann kam alles anders. Bonnie hat in ihrer Dezemberläufigkeit ihre Mutter Jana dermaßen bedrängte, dass diese sich schon vor ihr versteckt hat. Janin hingegen hatte einen heulenden Ontje in ihrem Status, der unter Liebeskummer litt. Da Bonnie und Ontje gemäß unserer Zuchtsoftware Breedersoft gut zusammen passten und sich bereits kannten, haben wir uns spontan dazu verabredet, die Deckung zu versuchen. 
Als Ontje bei Janin einzog hatte ich ihr empfohlen, darüber nachzudenken, ob sie ihn nicht zum Deckrüden machen wolle, da er sehr gut zu Janas Nachkommen passt. Für uns war es nun sehr ungewöhnlich, aber im Dezember einfach nur genial, einen passenden Deckrüden im gleichen Ort zu haben. Janin war zwar nicht zu Hause, aber ihr Mann Stephan. Er fragte, was zu tun sei und meine Antwort war "Nichts, das machen die beiden schon." So kam es dann auch.
Es war für beide das 1. Mal und es war einfach süß zu beobachten, wie die kleine Bonnie den großen Ontje umgarnte, der schüchtern an ihr schnupperte, immer wieder in die Büsche lief und sich nicht traute, das zu dürfen, was ihm sonst immer nicht erlaubt war.... . Nach 20 Minuten sagte er sich dann wohl aber, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und mit einem kleinen Seitenblick zu Herrchen, hingen die beiden 11 Minuten zusammen. Für eine Nachdeckung am nächsten Tag war es dann aber bereits zu spät, denn Bonnie wollte zu Ontje Enttäuschung zwar spielen, mehr aber auch nicht.
  • Trächtigkeitsprotokoll

    Die Trächtigkeit der Hündin beträgt etwa 63 Tage. Ca. 20 Tage nach dem Eisprung nisten sich die Embryonen in den Gebärmutterhörnchen ein, eine Woche drauf kann per Ultraschall die Trächtigkeit festgestellt werden. Ungefähr ab dem 48. Tag kann man röntgen lassen, um die Zahl der Welpen zu schätzen, sofern das den Hund nicht zu sehr stresst. Wir haben uns dieses Mal gegen das Röntgen entschieden. 

    03.01.23 Bonnie ist trächtig 🥰 Im Ultraschall waren 4-6 Fruchtanlagen zu erkennen, allerdings können es auch mehr sein bzw. einige wieder resorbiert werden, daher kann keine echte Aussage zur Wurfgrösse gemacht werden, ausser dass es keine Einfrüchtigkeit ist. Stichtag ist der 10.02.23

    Wir haben 6 tolle Familien kennengelernt und freuen uns bereits auf die Ankunft der Welpen!

    03.02.23 Die Wurfkiste steht bereit. Bisher hat Bonnie allerdings erst 1,5 kg zugenommen, das ist etwas wenig. Heute hatte sie dann eine unschöne Begegnung in der Fußgängerzone mit einem nicht angeleinten Hund, der sie angegriffen (nicht verletzt) hat. 

    04.02.23 Gerade hatten wir noch spontanen Besuch von einem der zukünftigen Welpeneltern (das möchten wir so kurz vor der Geburt eigentlich nicht), als Bonnie unruhig wurde und auf ihrem Sessel zu wühlen anfing. Das hat den Besuch abrupt beendet. Ich habe schnell meine Matratze im Welpenzimmer aufgebaut uns alles für eine Geburt zurechtgelegt. 

    Die Geburt

    Plötzlich geht alles ganz schnell...

    05.02.23 Bonnie war nachts recht unruhig und dann setzten die Wehen ein. Sie hat dabei mehrere Bettlaken zerrissen bis der erste Welpe, eine Hündin, um 19:18 Uhr zur Welt kam. Bonnie wußte gleich, was zu tun war und hat sie abgeleckt bis Welpe 2, ein Rüde und dann um 20:30 Uhr Welpe 3, eine Hündin kamen. Alle drei wirkten fit und dockten an. Ich wartete noch 4 Stunden, erst dann war ich sicher, dass die Geburt beendet war.

    10.02.23 Im Gegensatz zu Janas Welpen waren Bonnies recht klein, aber sie kamen ja auch schon am 58. Tag und damit leider etwas früh zur Welt. Alle 3 nahmen am 1. Tag leicht zu, Candle machte mir aber Sorgen, da sie nur 5 g Gewicht zugelegt hatte und nicht richtig zu trinken schien. Coorie und Clyde waren auch viel lebhafter. Nachdem beide Hündinnen am nächsten Tag trotz Zufütterung von Welpenmilch nicht zugenommen hatten, fuhr ich mit allen in die Tierklinik, wo alle untersucht wurden. Candle wirkte schwach und auch Coorie sollte weiter zugefüttert werden. 
    Die Tage und Nächte waren ein Alptraum mit Schlafentzug: stündlich Welpenmilch bereiten und füttern, trotzdem wurden die Hündinnen schwächer und schließlich hatte ich den Kampf verloren, Candle starb am 4. und Coorie am 5. Tag nach der Geburt. Ich war völlig fertig und Bonnie trauerte so sehr, dass sie nicht fressen wollte und gerade genug Milch hatte, um Clyde zu versorgen. Ich habe sie alles fressen lassen, was sie wollte und nach einer Woche hat sie wieder normal gefuttert. Clyde hat in der Zeit ohne Zufütterung gut zugenommen, mußte sich dafür aber auch anstrengen, was für ein Einzelkind sehr gut ist.

    Welpenaufzucht

    08.04.23 Bonnie & Clyde
    Bonnie hat sich rührend um ihren Sohn gekümmert. Ich habe mit mehreren Züchterkolleginnen gesprochen, die bereits Einzelwelpen aufgezogen haben und man muß auf 3 Dinge besonders achten:
    1. Wenn die Hündin nur 1 Welpen zu versorgen hat, kommt es häufig dazu, dass dieser wund geleckt wird und sich Entzündungen bilden. Bonnie hingegen hat sich jeden Tag ein neues Tier von Kong aus ihrer Spielkiste geholt und diese "mitversorgt", so wurde nicht nur Clyde sondern auch ein Eichhörnchen, ein Fuchs und ein Dachs gründlich geputzt und bemuttert. Das war super!
    2. Wenn die ganze Milchbar nur einem Welpen Milch im Überfluss liefert, lernt der Welpe nicht, zu kämpfen, Verlust hinzunehmen oder wird zu dick. Bonnie hat aber nicht sehr viel mehr gefressen als normal und ihre Milch war gerade genug, so daß Clyde gründlich alle Zitzen besäugen mußte, um satt zu werden. Er hat gut zugenommen, aber nur im üblichen Maß und dadurch, dass ich ihm ab und an die Zitzen weggenommen habe, hat er auch Frust kennengelernt.
    3. Als Einzelwelpe fehlen die geschwisterlichen Spielkameraden. Bonnie hat diese Rolle selbst übernommen und ihn nicht wie üblich, ab der 4. Woche alleine gelassen und nur noch versorgt, sondern bei Clyde geschlafen und mit ihm gekuschelt und später mit ihm im Garten und in der Außenvoliere getobt, gebuddelt, gezergelt und gespielt. Jana hat unterdessen die Rolle der strengen Oma übernommen und den Kleinen in seine Schranken gewiesen. Sie brauchte nur die Lefze hochziehen, dann lag er auf dem Rücken. So hat er gelernt, dass man niemandem außer Mama Futter klauen oder Beute aus dem Maul nehmen darf und auch sonst erwachsene Hunde lieber nicht nerven sollte... . Clyde hat sich somit zu einem selbstsicheren, guterzogenen Welpen entwickelt und seine neue Familie wird ihn an gleichaltrige Spielgefährten heranführen, denn ein gleichaltriges Kooikermädchen einer befreundeten DCK Züchterin (die viele meiner potentiellen Welpeneltern übernehmen konnte) wird ganz in seine Nähe ziehen!
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